Vieltippen- Knochenarbeit für die Hände
Am Büroarbeitsplatz ist die Computertastatur mit Abstand das meistgenutzte Eingabegerät. Arbeitnehmer die viel tippen, kommen so häufig auf über 70.000 Anschläge am Tag. Für die Hände ist das reinste Knochenarbeit! Vor allem, da moderne Tastaturen üblicherweise noch immer nach dem Design der klassischen Schreibmaschinen gebaut werden. Diese strikte Form geht völlig gegen eine natürliche Handhaltung und fördert geradezu eine Fehlhaltung der Hände und Unterarme. Die Folgen: Verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur, sowie Schmerzen in den Unterarmen, Handgelenken und den Fingern.
Mit der Zeit können sich so eine Vielzahl verschiedener Leiden, wie etwa Karpal-Tunnel-Syndrom, RSI (Repetitive Strain Injury) oder der berühmte „Tastaturarm“ herausbilden. Gefährlich ist hier besonders die langfristige Fehlhaltung und die vielen, immer wiederkehrenden Bewegungen der Finger und Hände, die nur einen kleinen Teil der Muskulatur beanspruchen. Der menschliche Körper ist auf diese kleinen und sich ständig wiederholenden Bewegungen nicht ausgelegt, weshalb es zur Entstehung der oben genannten Symptomatiken kommen kann.
Prävention durch ergonomische Tastaturen
Daher sind Präventivmaßnahmen hier besonders wichtig. Eine ergonomisch geformte Tastatur und eine gute Schreibhaltung können ernsthaften körperlichen Problemen vorbeugen. Ergonomische Keyboards gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einige haben die typische, ergonomische „Schwungform“, die einer natürlichen Handhaltung entgegenkommt. Diese Tastatur-Variante ist bereits ein Fortschritt zu gängigen, geraden Tastaturen – allerdings auch noch nicht perfekt. Denn die Form der Tastatur ist immer noch fest und zwingt die Handhaltung des Schreibenden, sich an die Tastatur anzupassen.
Besser ist da eine ergonomische Tastatur, die sich in der Mitte auseinanderklappen lässt. Bei diesen Tastaturen kann man den Schreibwinkel bis zu einem gewissen Grad beliebig einstellen und so perfekt auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dieser Text wurde übrigens auf einer Fujitsu KBPC Tastatur geschrieben, die ebenfalls auseinander klappbar ist. Solche Tastaturen sind gerade für Vielschreiber eine sinnvolle Investition, da sie die Hände beim Schreiben sehr entlasten.
Die richtige Nutzung ergonomischer Tastaturen
10-Finger Tippen
Dazu muss allerdings angemerkt werden, dass man für eine solche Tastatur das 10-Finger Schreiben beherrschen muss. Mit dem „Adler-System“ kommt man hier nicht weit! Denn wenn man bei einer solchen Tastatur versucht, mit der rechten Hand auf dem linken Tastenfeld zu tippen und umgekehrt, wird der ergonomische Effekt zunichte gemacht. Nach dem Wechsel auf solch eine Tastatur benötigt man eine kurze Eingewöhnungszeit, danach schreibt man aber bequemer als je zuvor.
Der richtige Winkel der Handgelenke
Ebenfalls wichtig für eine schonende Arbeit an der Tastatur ist der Winkel der Handgelenke auf dem Keyboard. Die Hände sollten flach und gerade auf der Tastatur aufliegen und nicht nach oben hin abknicken. Dies erreicht man ganz leicht, indem man sich eine Handballenauflage kauft und vor die Tastatur legt.
Separate Zahlenblocks
Wer nicht nur viel schreibt, sondern auch viel mit Zahlen zu tun hat, sollte über die Anschaffung eines getrennten Zahlenblocks nachdenken. Bei großen Tastaturen bedeutet der häufige Wechsel der rechten Hand zum Zahlenblock einen großen Aufwand, was durch einen separaten Zahlenblock verringert werden kann. Einige ergonomische Tastaturen haben auch gar keinen Zahlenblock mehr integriert, sodass die gesonderte Anschaffung hier besonders sinnvoll ist.
Die richtige Körperhaltung
Zu guter Letzt muss natürlich auch die Körperhaltung stimmen. Der Bürostuhl, Monitor und Schreibtisch müssen auf die richtige Größe eingestellt werden, damit die positiven Effekte einer ergonomischen Tastatur nicht durch eine schlechte Körperhaltung am Arbeitsplatz zunichte gemacht werden.