Bewegung kommt bei der Arbeit im Büro häufig zu kurz. Über drei Viertel der gesamten Arbeitszeit im Büro verbringt der durchschnittliche Arbeitnehmer im Sitzen. Das ist jedoch problematisch, denn der menschliche Körper ist von seiner Biomechanik her nicht auf diese langen Sitzperioden ausgelegt. Unsere Vorfahren mussten täglich aktiv werden, um für ihr Überleben zu sorgen. Ob es Höhlenmenschen waren, die auf Mammutjagd gingen oder Bauern, die ihr Feld bestellten und Vieh hüteten – sie alle bekamen täglich viel Bewegung. Erst in unserer modernen Gesellschaft ist es möglich geworden, seinen Lebensunterhalt größtenteils im Sitzen zu verdienen.
In der Tat ist der Büroarbeitsplatz sogar einer der meist verbreitetsten Arbeitsplätze überhaupt geworden. Allein in Deutschland haben über 15 Millionen Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz am Schreibtisch und verbringen so sehr viel Zeit mit Sitzen. “Na ist doch super” mag man jetzt denken “immerhin ist Sitzen doch bequem.” Allerdings bringt dieser Lebensstil im Sitzen eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme mit sich, die alle durch einen Mangel an Bewegung ausgelöst werden.
Denn wenn die Muskulatur unseres Körpers nicht beansprucht wird, dann verkümmert sie. Deshalb müssen etwa Astronauten nach einiger Zeit in der Schwerelosigkeit erstmal mühsam ihre geschwächte Muskulatur wieder aufbauen, wenn sie auf die Erde zurückkehren. Auch wenn jemand auf Grund einer Krankheit lange Zeit bettlägerig war, ist dessen Muskulatur häufig unterentwickelt und braucht erstmal wieder etwas Training, damit die normalen Tätigkeiten wieder ausgeführt werden können.
Das selbe Problem entsteht bei der Büroarbeit. Durch die lange Zeit, die im Sitzen verbracht wird, verkümmert die Muskulatur, was eine ganze Reihe negativer Folgen haben kann. Rückenschmerzen, Verspannungen in der Nacken- und Schultermuskulatur, Gelenkprobleme, Störungen des Stoffwechsels – all das können Folgen einer Bürotätigkeit sein. Auch psychische Probleme können auf Grund des Mangels an Bewegung auftreten. Nimmt man dazu noch den steigenden Leistungsdruck und die rasanten Entwicklungen in der Technik, mit sämtlichen Auswirkungen auf unser Alltagsleben, wird die Problematik der psychischen Störungen und Erkrankungen noch weiter verstärkt.
Allerdings gibt es eine ganz simple Methode, um diesen Problemen entgegenzuwirken- Sport und körperliche Bewegung! Dadurch werden sämtliche Organsysteme stimuliert, die Muskulatur gestärkt und gleichzeitig Stress abgebaut. Körperliche Aktivität dient also zugleich als probates Mittel für mehr körperliche und geistige Ausgeglichenheit.
Das Problem dabei – gerade Vollzeit-Berufstätige haben häufig wenig Zeit oder Motivation, um regelmäßige körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen. Vor der Arbeit Sport zu treiben, das bedeutet früher aufstehen und weniger Schlaf. Nach der Arbeit hingegen möchte man lieber etwas entspannen und sich vom anstrengendem Arbeitstag erholen. So bleibt die körperliche Betätigung schnell auf der Strecke.
Die Lösung für dieses Dilemma: einfach etwas Bewegung in den Büroalltag einbauen! Ideal ist es natürlich, auch im Alltag und in der Freizeit mehr Aktivität einzubauen. Aber auch die Umstrukturierung des Büroalltags hin zu mehr Bewegung kann ein wichtiger Schritt zu einer besseren Gesundheit und mehr Wohlbefinden sein.
Gerade für Sportmuffel bieten sich daher die folgenden Übungen für mehr Bewegung im Büro an, die man ganz leicht in seinen Arbeitsalltag einbauen kann. Ideal also für Arbeitnehmer oder auch Arbeitgeber, die ihre Belegschaft zu mehr körperlicher Aktivität anregen wollen.