Farbgestaltung am Arbeitsplatz

Der Einfluss von Farben ist enorm - Copyright by Wikipedia/MalteAhrens

Der Einfluss von Farben ist enorm – Copyright by Wikipedia/MalteAhrens

 

 

 

 

 

 

 

 

Farben beeinflussen unsere Stimmung und sogar unser Verhalten – das haben wissenschaftliche Studien inzwischen herausgefunden. Aber wie genau wirken sich die Farben auf unsere Psyche aus? Diese Frage ist noch immer nicht zu 100% geklärt.

Die Prinzipien der Farbpsychologie

Die früheste Arbeit zum Thema Farbpsychologie geht auf Carl Jung zurück, der Farben als Werkzeuge zur Psychotherapie untersucht hat. Aus seinen Untersuchungen gingen die Grundprinzipien der Farbpsychologie hervor, die inzwischen weitläufig als akzeptiert gelten:

  • Farben haben eine bestimmte Bedeutung.

  • Die Bedeutung von Farbe ist entweder biologisch oder erlernt.

  • Eine Person die eine Farbe wahrnimmt, bewerte automatisch die Farbe.

  • Die Bewertung einer Farbe induziert ein bestimmtes Verhalten.

  • Der Einfluss der Farben ist automatisch.

  • Die Bedeutung einer Farbe ist abhängig vom Kontext.

Farben und Stimmungen

Farben können bestimmte Stimmungen im Menschen auslösen. Welche Stimmungen jedoch genau getriggert werden, hängt jedoch stark von der jeweiligen Person ab, seiner Herkunft und seinem kulturellen Hintergrund. Dennoch gibt es einige Grundstimmungen, die mit bestimmten Farben assoziiert werden.

  • Warme Farben – Gelb, Rot und Orange gelten als „warme“ Farben. Sie sollen generell warme Gefühle auslösen, also etwa Trost und Wärme, aber auch Wut und Feindseeligkeit.

  • Kalte Farben – Blau, Lila und Grün induzieren im Gegensatz zu den warmen Farben Gefühle wie Ruhe, Gelassenheit oder auch Traurigkeit.

Farben am Arbeitsplatz

Die Erkenntnisse aus der Farbpsychologie lassen sich für die Gestaltung des Arbeitsplatzes nutzen. Studien der University of Hawaii kommen zu folgendem Ergebnis:

  • Grün und Blau – Wände in diesen Farben können bei den Angestellten ein Gefühl von Ruhe und Entspannung auslösen. Grün wirkt entspannend auf die Augen und kann Angst und Stress reduzieren. Dies ist besonders nützlich, wenn die Beleuchtung am Arbeitsplatz nicht ideal ist oder die Angestellten viel Zeit damit verbringen, auf einen Computerbildschirm zu starren. Einige Studien weisen darauf hin, dass blaue Wände zu erhöhter Produktivität beitragen können. Blau reduziert Stress und senkt den Blutdruck und die Herzrate. Dunklere Töne dieser Farben können jedoch ein Gefühl von Traurigkeit auslösen.

  • Gelb und Orange – Diese Farben assoziieren wir mit der Sonne und sie lösen in uns Gefühle von Glück und Zufriedenheit aus. Sind die Farben allerdings zu hell, können sie mit Gefühlen wie Hunger, Wut oder Frustration assoziiert werden. Gelb gilt als die Farbe der Vorsicht und kann am Arbeitsplatz die Augen ermüden, da es sehr stimulierend auf die Netzhaut wirkt. Dies kann die Angestellten irritieren oder verwirren.

  • Rot – Diese Farbe kann Angestellte stimulieren und anregen. Sie kann die Herzrate und Hirnaktivität erhöhen, sollte aber nicht als Hauptfarbe genutzt werden, da der Stimulationseffekt sonst zu stark ausfallen kann. Am besten verwendet man Rot als Sekundärfarbe in Verwendung mit einer anderen Hauptfarbe. Rot kann auch Gefühle von Liebe, Leidenschaft und Gefahr auslösen und zieht stark die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich.

  • Rosa – Eine sehr feminine Farbe, die einen entspannenden Effekt auf die Arbeitnehmer haben kann. Für einen Arbeitsplatz ist die Farbe dennoch nur wenig geeignet, da sie eine entspannte und gemütliche Stimmung auslöst. Nicht gerade ideal also, für einen professionellen Arbeitsplatz!

  • Weiß – Diese Farbe ist sehr stark reflektierend und kann daher die Augen ermüden. Weiß erzeugt eine Atmosphäre von Sterilität und Sauberkeit, ist aber keine besonders stimulierende Farbe.

Wo die Farben eingesetzt werden sollten

Kalte Farben sind am besten für Arbeitsplätze geeignet, an denen die Arbeitnehmer ruhig und entspannt sein müssen. Besonders Anwaltskanzleien, psychiatrische Kliniken und öffentliche Areale profitieren stark von diesen Farben. Auch für Produktionsstätten kann eine Kombination von Blau und Grün ein Gefühl der Weite und des Friedens auslösen.

Weiß ist besonders für Krankenhäuser und Laboratorien geeignet, wo Sterilität und Sauberkeit gefragt sind. Da diese Farbe nicht besonders entspannend wirkt, ist sie nicht ideal für Büroarbeitsplätze.

Rot sollte mehr dafür genutzt werden, Akzente zu setzen, kann aber auch als Grundfarbe für Korridore, Kantinen und Aufenthaltsräume genutzt werden. Da Rot keine besonders gemütliche Farbe ist, werden die Angestellten hier so weniger Zeit verbringen.

Bibliotheken und Lesesäle profitieren besonders von Olivtönen. Diese stimulieren die Konzentration der Menschen und sind somit sehr gut für eine Atmosphäre des Lesens und Studierens geeignet.